Auf der Schleuse gebaut

Ein Haus, dass Ihnen die Geschichte von Hameln zeigen kann.

 

1733 - Hamelns erste Schleuse wird errichtet

Vermutlich ahnen Sie es nicht, aber doch, es ist wahr: Hamelns erste Schleuse von 1733 liegt UNTER der Inselvilla. Sie wohnen also quasi als Feriengast über der Schleusenkammer von 1733. 

 

1890 - Errichtung des Gebäudes

Das Gebäude ist im Jahr 1890 als Wohn- und Bürohaus errichtet worden. Als Wasser- und Schifffahrtsamt gebaut, bot das Gebäudes  in den Obergeschossen Wohnraum für die Bauräte. Das Erdgeschoss diente im Wesentlichen der Verwaltung. Schon damals stand ein Fremdenzimmer im Erdgeschoss des Hauses zur Verfügung. Wir greifen diese Tradion auf und bieten eine modern eingerichtet Ferienwohnung im Dachgeschoss mit traumhaftem Blick über Hameln. 

 

Wasserschutzpolizei

Im Laufe der Zeit wurde das Gebäude mehrmals umgenutzt, zuletzt diente das Gebäude der Wasserschutzpolizei sowie der Hamelner Marketing und Tourismus GmbH als Bürohaus.

 

2007 - Sanierung des Gebäudes

Die Stadt Hameln hat das Gebäude im Rahmen der Altstadtsanierung offenbar erworben. In Zeiten schmaler Stadtkassen scheute man die aufwändige Sanierung des Gebäudes und so wurde das Gebäude im September 2006  verkauft. Die Bauherrin übernimmt zusammen mit dem Architekten Ole Grave die Sanierung des Gebäudes, um es später als Wohn- und Bürohaus zu nutzen.

 

Die Schleuse von 1733

Quasi verwachsen mit dem Schicksal des Gebäudes übertage ist die Schleuse untertage. Denn die Villa ist auf einer verschütetten Schleuse aus dem Jahr 1733 errichtet worden. Es handelt sich hierbei um Hamelns erste Schleuse, die später von der Nachbarschleuse um 1870 abgelöst wurde. Den Schleusenverlauf kann man noch erahnen, da sich die ehemalige Einfahrt der Schleuse im Norden der Villa noch als Hafen abzeichnet. Direkt unter dem Parkplatz befindet sich das Erste Schleusentor und unter zwei Dritteln des Gebäudes die Schleusenkammer. Baustellenpläne von 1732/33 zeigen die Pfahlgründung der Schleusenkammer sowie der Schleusenmauer.

Historische Pläne aus dem Landesarchiv Hannover

Die Pläne zeigen die Baustelle der Schleuse von 1733 sowie die Pfahlgründung. Interessant ist auch die damalige Grundwasserabsenkung und Trockenlegung des Bauraums durch eine Wasserkraft angetriebene Pumpenanlage. Das Schaufelrad befand sich im unteren Weserbereich an der angrenzenden Pfahlreihe und dieses trieb ein Pumpengestänge beidseitig entlang der Schleusenbaustelle an. Das Wasser wurde in den unteren Weserlauf gepumpt.

Zum besseren Verständnis der Lage der ehemaligen Schleusenkammer auf dem Grundstück wurde eine Montage der beiden zur Verfügung stehenden Pläne (Historisch und Lageplan in 1:500) durchgeführt.